Die SPD-Fraktion hatte bereits in der Ratssitzung Mitte Juni auf die abweichende Pflasterung der
Wilhelmstraße hingewiesen. Die Sozialdemokraten sind jetzt überrascht, dass die beschlossene
Planung nicht genau umgesetzt wird. Die Natursteinpflasterfläche sollte genauso hergestellt werden
wie die Fläche am Marktplatz. Für den kommenden Bauausschuss formulierten die Sozialdemokraten
daher eine Reihe von Nachfragen, fokussiert auf die die Barrierefreiheit, und erwarten eine Kürzung
der Vergütung der Leistung.
Nach der Auftragserteilung für die Wilhelmstraße stellte sich heraus, dass die hier vorgesehenen,
geschnittenen Natursteine durch das Bauunternehmen nicht fristgerecht geliefert werden können.
Für die SPD stellt sich hier die Frage, ob das nicht vorab geprüft worden ist. „Das Vergaberecht sieht
vor, dass bei der Prüfung und Wertung der Angebote die Zuverlässigkeit, Leistungsfähigkeit und die
fachliche Eignung zu prüfen ist. Es ist ein weit verbreiteter Irrtum, dass man den Auftrag immer an
den Mindestbietenden erteilen muss“, stellt Ratsherr Dirk Havermeier heraus.
„Wir bekommen jetzt im Ergebnis eine Pflasterfläche, die nicht die gleiche Qualität hat wie gefordert
und wie auch hoffentlich vertraglich vereinbart ist. Das Fugenbild ist anders und die Oberfläche ist
nicht so ebenflächig. Dies ist auch bereits durch den Inklusionsbeauftragten, Rollstuhlfahrende und
Nutzern von Rollatoren angemerkt worden“ so Dirk Havermeier weiter. „Wir haben schon beim
Marktplatz darauf hingewiesen, dass aufgrund der fehlenden Kontraststreifen bei den taktilen
Leitelementen von Barrierefreiheit, insbesondere für sehbehinderte Menschen, keine Rede sein
kann.“
Niko Gernitz hat daher den Bürgermeister gebeten, das Thema in der nächsten Bauausschusssitzung
zu thematisieren. „Die Ausführungen an der Wilhelmstraße entsprechen nicht dem Auftrag und die
Änderungen sind nicht durch die Stadt Lüdinghausen zu vertreten. Wir sind daher der Meinung, dass
die Bürgerschaft nicht die vollen Kosten zu tragen hat“, so der SPD-Fraktionsvorsitzende und ergänzt:
„Bei allen künftigen Maßnahmen steht außer Frage, dass wir neben der Barrierefreiheit auch
dringend die Belange des Stadtklimas in den Mittelpunkt rücken müssen.“