„Ich halte die Bürgerbusvereine für ein wichtiges Bindeglied des Öffentlichen Personennahverkehrs.“
Das betonte der heimische SPD-Landtagsabgeordnete André Stinka während eines Treffens mit Vertretern des Bürgerbusvereins Lüdinghausen und Mitgliedern des SPD-Ortsvereins und der Ratsfraktion um Michael Spiekermann-Blankertz am vergangenen Freitag. Doch dieses Bindeglied werde in Düsseldorf oft gar nicht so wahrgenommen, weil in den größeren Städten des Landes eine völlig andere Grundversorgung gegeben sei, so Stinka. Die Mobilitätsproblematik in den ländlichen Gebieten fordere aber zukunftsweisende Ideen, für die pragmatische Lösungsmöglichkeiten gesucht und gefunden werden müssten.Der Abgeordnete konnte sich nun vor Ort in Lüdinghausen aus erster Hand über ein Projekt informieren, welches das Bürgerbusangebot in Lüdinghausen und einigen Nachbarkommunen künftig verbessern soll: Den „Bürgerbus auf Abruf“.
Bürgerbusvorsitzender Thaddäus Wichmann erläuterte: Der bisherige starre Fahrplan mit festen Uhrzeiten werde durch ein flexibles System ersetzt, in dem die Fahrgäste den Bürgerbus zu jeder beliebigen Uhrzeit innerhalb einer bestimmten täglichen Verkehrszeit per Telefonanruf oder Buchung durch eine zuvor installierte App auf dem Handy anfordern könnten.Wichmanns Ausführungen fanden bei André Stinka und den SPD-Mitgliedern aus Vorstand und Fraktion  positive Resonanz.
Mit der Umstellung auf das Abrufsystem „sehe ich genau den richtigen Schritt für die Zukunft und gehe von wachsenden Fahrgastzahlen aus“, so der Landtagsabgeordnete. Denn es sei wahrscheinlich, dass dann auch andere Altersgruppen den Bürgerbus nutzen würden. SPD-Ortsvereinsvorsitzender und Stadtratsmitglied Spiekermann-Blankertz zeigte sich ebenso überzeugt vom System, insbesondere, da weitere Haltestellen hinzukommen und alle Wohngebiete in Lüdinghausen und Seppenrade abgedeckt werden könnten. Der Paterkamp wird wieder angebunden, freute sich Spiekermann-Blankertz.Wichmann merkte an, dass der Bürgerbusverein das Abrufsystem gern bereits zu den Sommerferien gestartet hätte, die Software aber noch nicht ganz fertiggestellt sei. Die Umsetzung werde erst dann erfolgen, „wenn das Abrufsystem verlässlich laufe und alle Funktionen getestet sind“, betonte Vorstandsmitglied Werner Raussen.
Und genau hier liege derzeit das Problem ergänzte Vorstandsmitglied Markus Gründken: Momentan dürfe der Bürgerbusverein bestimmte Ausrüstungsgegenstände wie beispielsweise Tablets noch nicht beschaffen, die dann auch im Echtbetrieb getestet werden könnten, denn dann würde die Förderung durch das Land verfallen. Ein entsprechender Antrag auf vorzeitigen Beginn der Maßnahme sei abgelehnt worden, bedauerte Gründken.Zu Beginn hatte Thaddäus Wichmann In einer ausführlichen Präsentation den Werdegang des „Erfolgsmodells Bürgerbus“ den Anwesenden vorgestellt.
Der  Vorsitzende berichtete nicht ohne Stolz, dass in den vergangenen Tagen bereits den 80.000. Fahrgast begrüßt worden sei (WN berichteten darüber).