Am vergangenen Samstag (28.09.2019) besuchten rund 10 Mitglieder des SPD-Ortsvereins Lüdinghausen die SPD-Regionalkonferenz in Kamen, auf der sich alle sieben Kandidatenduos für den SPD-Bundesparteivorsitz vorstellten. Das Interesse der Genossinnen und Genossen war groß, die Kamener Bürgerhalle war voll. Viele Zuschauer fanden keinen Sitzplatz mehr.

In mehreren Runden erklärten die Bewerberduos ihre Ideen für eine erfolgreiche Zukunft der SPD. In der Fragerunde, in der die Mitglieder eigene Fragen stellen durften, gab es keine Chance, auszuweichen. Viel Applaus ernteten die Beiträge für eine progressive Verteilungspolitik, der Ausstieg aus Hartz IV, Nachbesserungen beim Klimapaket und die Forderung nach den Vereinigten Staaten von Europa. Viele kritische Nachfragen erhielt Finanzminister Olaf Scholz, der sich an den Ergebnissen der Großen Koaltition messen lassen musste.

Die Lüdinghauser Gäste gingen derweil mit unterschiedlichen Eindrücken nach Hause. SPD-Fraktionssprecher Michael Spiekermann-Blankertz war überrascht über den starken Auftritt des Duos Nina Scheer und Karl Lauterbach sowie Christina Kampmann mit Michael Roth: „Die klare Ansage, dass wir mit ihnen aus der GroKo austreten, war bei Scheer und Lauterbach sehr überzeugend. Kampmann und Roth versprühen hingegen viel Dynamik, weil sie bereits einen Plan haben, an dem sie sich messen lassen möchten.“

SPD-Ratsfrau Susanne Havermeier gab bereits auf der Veranstaltung bekannt, dass sie für Gesine Schwan und Ralf Stegner stimmen werde: „Gesine Schwan ist eine so beeindruckende Frau. Sie mag die älteste Kandidatin sein, aber im Kopf ist sie jung, ihre Gedanken sind klar“.

Der Ortsvereinsvorsitzende Niko Gernitz zeigt jedoch seine Sympathien für die Bewerber Petra Köpping und Boris Pistorius: „Ich glaube, dass die beiden vieles verbinden, was uns in diesem Land zu trennen scheint. Sie bringen von der Kommune bis in hohe Ministerien viele Erfahrungen mit und sind dennoch bodenständig geblieben.“ Entschieden habe er sich jedoch noch nicht, wo er Mitte Oktober sein Kreuz machen werde. Allen Mitgliedern stehe es frei, sich eine eigene Meinung zu bilden. Am 21. Oktober kommen die Parteimitglieder aus Lüdinghausen zusammen, um sich über die Wahl auszutauschen.

Das Ergebnis der SPD-Mitgliederbefragung für den neuen Parteivorsitz wird für den 26. Oktober erwartet.

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