Bereits im Mai 2019 machte sich die SPD auf dem Weg, um die Kommunalwahlen im September 2020 vorzubereiten. Damals beschloss die Mitgliederversammlung eine Findungskommission einzuberufen, die nicht nur die Kandidaten für die Stadtratswahl suchen, son-dern auch eine Kandidatur für die Bürgermeisterwahl finden sollte. Diese besondere Aufgabe legten die Mitglieder vertrauensvoll in die Hände unseres Fraktionsvorsitzenden Michael Spiekermann-Blankertz und in meine, des Ortsvereinsvorsitzenden. Gemeinsam traten wir in viele Gespräche ein, mit vielen engagierten und offenherzigen Menschen, die bereit sind, in diesem Jahr für sozialdemokratische Politik zu streiten, ein überzeugendes Team zu bilden und die Stadt nach einer erfolgreichen Wahl in eine starke Zukunft für alle seine Bürgerin-nen und Bürger zu tragen. Wir können festhalten, diese Gespräche verliefen sehr erfolgreich. Diese Partei verspürt zwar trotz aller Mühen und Umbrüche keinen Rückenwind aus Berlin oder Düsseldorf, aber diese Ortspartei spürt die Energie, die Empathie und die Professionalität der Menschen, die sich hier derzeit engagieren oder auch in Zukunft einbringen möchten. Wir sind davon überzeugt, dass wir den Wählerinnen und Wählern ein zukunftsweisendes Angebot mit dem weiblichsten und jüngsten Team, das wir jemals aufgestellt haben, und mit dem wohl jüngsten und weiblichsten Team unter allen Mitbewerbern machen können.

Jedoch mag es auch niemandem entgangen sein, dass die Stadtverbände der Grünen und der Christdemokraten jeweils eine Kandidatur für das Bürgermeisteramt bekanntgegeben haben, während der SPD-Ortsverein für Lüdinghausen und Seppenrade zu diesem Thema bis heute vor allem eine deutliche Zurückhaltung pflegte. Die SPD-Mitglieder hatten der Findungskommission, bestärkt durch die Erfahrungen aus der Bürgermeisterwahl im Jahr 2015, mit auf dem Weg gegeben, eine gemeinsame Kandidatur mit anderen Parteien anzustreben. Die Grünen erschienen ihnen dabei als der natürliche und zugleich verbleibende Partner. Trotz der offenen und aufrichtigen Initiative der SPD ist es nicht gelungen mit den Grünen einen gemeinsamen Weg zu gehen, da diese entschieden, die ersten Schritte allein zu wagen.

Um in den angestrebten Prozess mit den Grünen auch eigene Vorschläge einzubringen, hatte die Findungskommission bereits frühzeitig eigene Mitglieder angesprochen, ob diese für eine Kandidatur zur Verfügung stünden. Wir stellten schnell fest, dass die SPD in ihren Reihen wirklich geeignete Personen hat, die dieses Amt sicherlich mit viel Expertise und Bürgernähe ausfüllen können. Doch gibt es für jeden auch familiäre oder berufliche Aspekte zu bedenken, die in allen Fällen überwogen. Zudem sei der SPD dazu geraten, nicht aus falschem Stolz eine Bewerberin oder einen Bewerber mit betonter Halbherzigkeit aufzustellen, denn eine solche Kandidatur kostet Kraft und muss auch von der Kandidatin oder dem Kandidaten wirklich gewünscht sein. Und es gilt auch, was Philip Rosenthal einst sagte: „Wer glaubt, etwas zu sein, hat aufgehört, etwas zu werden.“ Die Findungskommission wird aus diesen Gründen dem Ortsvereinsvorstand und der SPD-Wahlversammlung vorschlagen, kei-ne eigene Bürgermeisterkandidatur anzustreben.

Wer glaubt, der Weg der SPD sei an dieser Stelle zu Ende, täuscht gewaltig. Seit Jahren arbeiten wir im Rat sehr erfolgreich. Auf den zurückgelegten Weg können wir sehr stolz sein.

Seit Monaten arbeiten wir im Wahlkampfteam an einem Weg, der den Bürgerinnen und Bürgern aufzeigen wird, wie wir Lüdinghausen und Seppenrade in eine starke, gerechte, moderne und nachhaltige Zukunft gehen werden. Wir haben selbst starke Kandidatinnen und Kandidaten, starke Themen und starke Positionen, die nicht nur uns selbst überzeugen werden. Unsere Devise für die Stadtratswahl: 23,4 Prozent + x.

Verlesen auf dem SPD-Neujahrsempfang am 26.01.2020

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