Im vergangenen Haupt- und Finanzausschuss entschied die CDU-Mehrheit, dem Stadtrat zu empfehlen, die Friedhosgebühren über die normale Erhöhung hinaus zusätzlich anzuheben. Die Grünen beantragten sogar den höchstmöglichen Preisaufschlag für Beerdigungen. Die SPD sprach sich als einzige Partei für die Beibehaltung des alten Gebührenmodells aus.

Sterben wird teurer – im Rahmen der Gebührenordnung wären die Gebühren für das klassische Erdgrab oder die Urnenbestattung in Lüdinghausen und Seppenrade zum Jahr 2021 ohnehin gestiegen. Jedoch entschied die CDU eine neue Berechnungsweise für die Festlegung der Gebühren heranzuziehen. Indem die Abschreibungen in der Gebührenordnung nach dem Wiederbeschaffungszeitwert angesetzt werden, wird der Betrieb der Friedhöfe rechnerisch verteuert, weshalb die Gebühren noch stärker steigen können als ohnehin. Die Erhöhung der Gebühren ist so in vielen Fällen um mehrere hundert Euro stark. Die Beerdigung eines Angehörigen wird damit 2021 deutlich teurer – teurer als notwendig findet die SPD. Nur die SPD sprach sich gegen die Änderung der Gebührenberchnung aus. „Gerade in diesen Zeiten ist ein Gebührenaufschlag zynisch. Solche Überlegungen wären angebracht, wenn unsere Stadt kurz vor der Haushaltssicherungsgesetz stünde. Dem ist aber nicht so – Lüdinghausen hat hohe Rücklagen“, findet Michael Spiekermann-Blankertz.

Auch bei anderen städtischen Gebühren wird dieses Verfahren angewandt. Zusätzlich können dabei auch kalkulatorische Zinsen herangezogen werden, die die Gebührenschraube bis auf das Maximum anzieht. Dies forderten die Grünen, die höchstmögliche Gebührensätze im Finanzausschuss forderten. Dadurch würden die Gebühren in Teilen um fast vierstellige Beträge steigen. SPD-Fraktionsvorsitzender findet dies besonders bedenklich: „Abwassergebühren kann man einsparen, aber der Tod ist unumgänglich. Es ist nicht gerecht, aus dieser Situation Kapital für den städtischen Haushalt zu schlagen. Auch viele Bürger befinden sich derzeit in wirtschaftlich schwierigen Zeiten.“

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